Über mich

Ich interessiere mich für Selbstverständlichkeiten. Mich interessieren die Selbstverständlichkeiten des Denkens und Verhaltens, vor allem aber die des Fühlens. Ich interessiere mich für die individuellen Selbstverständlichkeiten in den Geschichten, die wir uns über Gefühle erzählen und die Frage ob diese hilfreich sind oder nicht. Außerdem interessieren mich die kulturellen und gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten, mit denen Gefühle heute adressiert werden. Mich beschäftigt, welcher Umgang mit Gefühlen auf diese Weise nahegelegt wird und welche Effekte daraus resultieren. Wie Emotionen und Lebensführung hierdurch normiert werden. Hierfür kann die Herausbildung solcher Selbstverständlichkeiten im Individuum aufschlussreich sein (in welchem Kontakt sind sie beispielsweise entstanden und haben Sinn gemacht?), aber auch der Blick auf die historische Herausbildung moderner Individualität. Der Blick auf die historische Herausbildung von gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten im Umgang mit Gefühlen zeigt immer wieder, dass nichts wirklich selbstverständlich ist und kaum etwas so bleiben muss wie es ist. So kann Platz im Kopf entstehen, viel wichtiger aber: eine Akzeptanz und Transformation von Gefühlen.

  • Ich habe mich in meinem akademischen Werdegang zunächst für die Geschichte der Lebensführung, für die Soziale Ungleichheitsforschung, für Geschlechterverhältnisse und die Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus interessiert. Meine Doktorarbeit „Die Sorge um die Depression. Elemente einer Genealogie“ ist bei Beltz erschienen (http://www.beltz.de). Ich habe Lehrerfahrung an der Humboldt Universität und der Alice-Salomon-Hochschule in den Fächern Soziologie und Sozialmedizin. Mein persönliches Hightlight in der Lehre war das 4-semestrige Projektseminar „Glück und das Gute Leben“. So ist immer wieder die Beschäftigung mit der Geschichte der Beratung und der Selbstführung und damit auch der Philosophie eine Inspiration für meine Arbeit.
  • Das beraterisch-therapeutische Handwerkszeug habe ich in einer Ausbildung zur systemischen Einzel-, Paar- und Familientherapeutin an der Gesellschaft für Systemische Therapie und Beratung (GST) erworben. Weitergebildet habe ich mich vor allem in Ansätzen der Emotionsfokussierten Therapie bei Prof. Leslie Greenberg und Dr. Rhonda Goldman, der Schematherapie und der Akzeptanz- und Commitmenttherapie: Infos über ACT. Ich habe Erfahrungen in der Krisenintervention beim Frauenkrisentelefon e.V. gesammelt. Geschult im MBSR (Mindfulbased Stressreduction) und Deep Listening (Rosamund Oliver) liegt mir Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit besonders am Herzen. Werte-Arbeit soll einen Kompass für die eigenen Vorhaben etablieren und Aufschluss über Prioritäten in einem Leben bieten, dessen Endlichkeit wir allzu schnell vergessen.
  • Am Universitätsklinikum Charité bin ich Stellvertretende Zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte  und leite das Mentoring Competende Center, zu dem unter anderem ein Mentoring-Programm für Wissenschaftlerinnen auf dem Weg in die Professur gehört: mentoring.charite.de. An der Charité berate ich Frauen auf ihrem Karriereweg. Innerhalb meiner Praxis habe ich mich deshalb auf die Wissenschaft spezialisiert, also auf die Beratung und das Coaching von Promovierenden, Post-Docs und von Professor_innen. Ich war an diversen Berufungskomissionen beteiligt und habe bisher viele Wissenschaftler_innen auf dem Weg in die Professur begleitet. Außerdem habe ich viele Coachingprozesse zu einem möglichen Plan B zur Wissenschaft begleitet. In diesem Zusammenhang arbeite ich mit Stiftungen, Graduiertenkollegs und Sonderforschungsbereichen zusammen.
  • Ich bin Sprecherin der der AG Klimagerechtigkeit und sozialökologische Transformation in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit.